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Digitale Kluft in Entwicklungsländern wächst

Steigende Internetkosten und ein schleppender Infrastrukturausbau in ländlichen Regionen hemmen die Digitalisierung in Entwicklungsländern.

Die Fallstudie der Digital Cooperation der Vereinten Nationen (UN) widmet sich der Entwicklung der digitalen Infrastruktur in Entwicklungsländern.

In den letzten zehn Jahren nahm die Internetnutzung in den Entwicklungsländern stark zu: 2008 waren dort nur 15 % der Bürgerinnen und Bürger online, 2018 waren es dann 45 %. Inzwischen stagniere das Wachstum jedoch.

Der Internetzugang sei in vielen Regionen noch zu langsam und zu teuer. In fast der Hälfte der Länder sind die Kosten für mobile Daten im Verhältnis zum Einkommen sogar gestiegen. Neue digitale Technologien kämen so nur denen zugute, die sich bereits einen Internetanschluss leisten könnten. Dies führe zu einer Verstärkung der digitalen Kluft zwischen Arm und Reich.

Hinzu komme, dass ländliche Regionen immer weiter abgehängt würden, da die Digitalwirtschaft Städte mit guter bestehender Infrastruktur bevorzuge. Daher müsse der Ausbau der digitalen Infrastruktur gerade in Ländern mit einem niedrigen Pro-Kopf-Einkommen und in ländlichen Regionen vorangetrieben werden.

Um den komplexen sozialen und wirtschaftlichen Faktoren Rechnung zu tragen, die die Digitalisierung von Entwicklungsländern hemmen, haben die UN verschiedene Projekte ins Leben gerufen. Die Weltbank vergebe zum Beispiel entsprechende Kredite und ein Zusammenschluss von UN-Tochterorganisationen benutze KI und Satellitenbilder, um Schulen besser miteinander zu verbinden.